Donnerstag, 11. April 2013

"Ihhh! Bücher!"

11.4

Heute bin ich mit einem Buch ins Kassenzimmer rein gegangen und mit einem Schock wieder raus.

Wie ich es eben gern tue, hatte ich halt ein Buch eingepackt, auch wenn ich es in der Schule nicht groß lesen würde, mochte ich einfach das Gefühl, ein tolles Buch durch die Gegend tragen zu können. Erklärt mich für verrückt, aber mich macht allein das Gewicht in meinen Händen glücklich.
Ich also, fröhlich mit meinem neu erworbenen Schatz in der Hand und meiner Tasche über der Schulter, ins Klassenzimmer reinspaziert.
Die alltäglichen Gesichter starren mich mit ihrem alltäglich dämlichen Blick an.
Falsch, sie starren nicht mich an, sondern den glänzenden Einband, der mein kostbare Wörterschatztruhe enthält.
Plötzlich springt ein Mädchen auf, das gerade noch mit glasigen Augen in sein Matheheft geschaut hatte, und kommt mit entgeistertem Blick zu mir her.
"Was hast du da in der Hand?"
"Ein Buch?!" Die Antwort erscheint mir so offensichtlich, dass ich sie Luca beinahe wie Fleisch vor die Füße werfe.
"Wozu?"
"Bücher liest man bekanntlich."
"Ich hasse Lesen."

Das wars. Die Unterhaltung ist vorbei. Ob sie wohl etwas spektakuläres erwartet hätte, was ich wohl mit diesem Buch tun würde?
Ich hätte auch sagen können: "Ich erschlage damit Leute."
Oder: "Ich koche damit Pudding.", was zwar absolut schwachsinnnig gewesen wäre, denn ich kann mir nicht vorstellen, ein Buch als Topf zu benutzen, aber sie wäre sicher begeistert gewesen.
Das mit dem Erschlagen allerdings funktioniert perfekt.
Christoph lässt mich jetzt meistens in Ruhe. Vermutlich habe ich ihm seine restlichen Gehirnzellen mit meiner fünfhundert-Seitenwaffe so kaputtgemacht, dass er nicht mal mehr weiß, wer ich überhaupt bin.
Auch nicht schlecht.
Was ich eigentlich mit diesem Geschwafel sagen will, ist:
Bücher sind zum Lesen da. Sie werden geschrieben, dass jemand sie aufschlägt und in die Geschichte eintaucht.
Klar gibt es Leute, die unglaubliche Begeisterung für ein Buch aufbringen können und mindestens 100 Seiten in einer Stunde verschlingen, so wie ich, und klar gibt es Leute, denen dieses Glück verwehrt ist.
Allerdings würde ich nicht sagen, dass es in dieser Hinsicht nur zwei Typen Menschen gibt.
Jeder sollte mindestens ab und zu ein Buch lesen. Die meisten Menschen, die sagen, Lesen mache ihnen keinen Spaß, haben es noch nie ausprobiert.
Sie wollen mir weismachen, in andere Welten zu reisen, neue Dinge zu entdecken, neue Freunde zu finden und immer wieder Überraschungen zu erleben macht keinen Spaß.
Aaaah ja, macht Sinn.
Oder auch nicht.
Deshalb starte ich hiermit den Aufruf:
Lies ein Buch!


Ist das nicht oberhammertoll? Wenn alle mitmachen, werden bald in allen Bibliotheken nur noch die langweiligen Politiker-Biografien und die anderen furchtbaren Sachbücher übrig bleiben.
Juhuuuu!

Wie stets bei euch mit Lesen? Habt ihr alle zwei Wochen eine neue Wörterschatztruhe am Start oder reicht euch für ein komplettes Jahr nur die Bravo?
Lasst es das Prinzesschen wissen,
denn sie will keine Meinung missen.
Reimen lernt man beim Lesen auch noch, wie ihr sehen könnt.

Ahoi!

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